Die frühere Synagoge in Epe ist das einzige noch verbliebene jüdische Gotteshaus im Kreis Borken. In der Pogromnacht 1938 zerstört, diente sie über die letzten Jahrzehnte verschiedenen Zwecken, vom Wohnhaus bis zu einem Feuerwehrgerätehaus. 2016 gründete sich ein Initiativkreis, der sich dafür einsetzt, das Gebäude im Gedenken an den ursprünglichen Sinn zu erhalten und herzurichten, seit 2018 befindet es sich in der Denkmalliste der Stadt Gronau.
Die Räumlichkeiten werden nun wieder hergestellt, und es entsteht ein Lern- und Erfahrungsort, der mit seiner Kultur- und Aufklärungsarbeit zu Verständigung und Toleranz beiträgt. Inhaltlich sollen mehrere Schwerpunkte gesetzt werden, vor allem in den Bereichen politische Bildung und Demokratieförderung für alle Altersklassen, Antirassismus- und Antisemitismusarbeit, Sensibilisierung für diskriminierendes Verhalten sowie das Schaffen eines geschützten Raumes. Durch den neuen Kultur- und Begegnungsort soll des Weiteren das Zusammenwachsen Gronaus – welches aus zwei örtlich getrennten Ortsteilen besteht – gefördert werden. Durch einen zentralen Treffpunkt soll es so zu einem stärkeren Zusammentreffen und Austausch zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern der beiden Ortsteile kommen.
Der Dritte Ort entsteht in enger Zusammenarbeit zwischen dem Förderkreis Alte-Synagoge-Epe und dem Kulturbüro der Stadt, dadurch werden alle kommunalen Kulturinstitutionen in die Gestaltung und inhaltliche Ausrichtung eingebunden. Weitere Kooperationen bestehen mit einer benachbarten Kunstgalerie, welche die Konzeption des Ortes gestalterisch begleitet, und einem Kulturzentrum, mit dem eng zusammengearbeitet wird und gemeinsame Schnittmengen genutzt werden.
Alte Synagoge
Projektträger: Stadt Gronau, Kulturbüro Gronau GmbH
Adresse: Wilhelmstraße 5, 48599 Gronau-Epe
Internet: www.alte-synagoge-epe.de
Foto: Ute Vogel